Über eine lustige Begebenheit berichtet der Chronist anläßlich des Besuches eines Feuerwehrfestes im westfälischen Warburg.
Es war Hochsommer. Die Bauern spannten ihre Pferde vor den um diese Zeit aufgerüsteten Leiterwagen. Die Männer traten die Fahrt in voller Uniform und einsatzmäßiger Ausrüstung an. Und mit dabei: Die Feuerwehrfrauen.
Weil die Leiterwagen unten sehr schmal waren, konnte jeweils nur eine Person der Länge nach Platz nehmen und mußte ihre Beine durch die Leitersprossen stecken.
Bei der Ankunft in Warburg hat der so beladene Wagen bei den Zuschauern wohl einige Belustigung hervorgerufen, und man hörte die Rufe:
»Oh, was habt ihr dicke Feuerwehrfrauen!
« Antwort einer Feuerwehrfrau:
»Wir können aber auch spritzen!
« Sagen wollte sie damit, daß die Breunaer Frauen über die nötige Kraft verfügten, um die Handspritze betätigen zu können, wozu eine Menge Körperkraft erforderlich war.
Auf dem Fest wurde kräftig gefeiert. In vorgerückter Stunde, nach entsprechendem Alkoholgenuß, geriet die Breunaer Wehr in einen Streit mit anderen Feuerwehrmännern. Es kam zu einer
»Keilerei
«, bei der die Breunaer in Bedrängnis gerieten. Vom damals
»legendären
« Brandmeister Ludwig Hohmann, Maurermeister und Hausschlachter, kam das Kommando:
»Beile frei!
« (Ein Beil gehörte zur Ausstattung eines jeden Feuerwehrmannes).
Als sich die Gegner den blanken Beilen gegenüber sahen, zogen sie sich ohne weitere Kampferprobung zurück.
Die Breunaer fühlten sich als Sieger und kehrten nicht ohne Stolz in ihren Heimatort zurück.
Da kann man nur sagen: Schlagfertige Wehr - schlagfertige Frauen!
Quelle: Auszug eines Artikels aus der Zeitschrift: "Desenberg Bote" von 1989